Mitten im Espa, also im Esplanadi, dem großen Park mitten in Helsinki, treffen Karita und ich uns an der Runeberg Statue. Natürlich müssen wir gleich an die leckeren, gleichnamigen Törtchen denken, aber erst wird gelaufen, dann geschlemmt!
Sibelius, Akseli Gallen-Kallela und Kämp
Wir wollen durch den Park Richtung Hafen gehen und schauen links an der Ecke Pohjoisesplanadi/Kluuvikatu rüber auf das berühmte Hotel Kämp. Ich war selbst noch nie drinnen, geschweige denn Gast. Wer sich dort aber öfters aufhielt, war der bereits im Teil 1 und Teil 2 der Entdeckungstour erwähnte Dirigent Jean Sibelius. Gerne zusammen mit dem Maler Akseli Gallen-Kallela.
Im sogenannten Symposion tauschten sie sich über Kunst, Politik und Zeitgeist aus.
Wie (feuchtfröhlich) diese Treffen manchmal verliefen, sieht man diesem Bild, das ich hier mal unkommentiert einstelle…

Havis Amanda, Markthalle und zu viele Touris

Weiter durch den Park, noch sitzen nicht so viele Jugendliche auf den Bänken, geht’s vorbei am Restaurant Kappeli. Ein paar Tische im Außenbereich sind noch frei. Die Havis Amanda wird wie immer fleißig fotografiert. Wir laufen weiter zum Marktplatz, den wir aber links liegen lassen, weiter in die renovierte Markthalle. Ohne diese Markthalle ist ein Besuch in Helsinki für mich einfach nicht vollständig. Offensichtlich meinten das an dem Tag noch einige andere -es sind Schiffsladungen von Touristen unterwegs! Ein Geschiebe und Gedränge, das ist absolut kein Vergnügen, nichts wie raus! Wir atmen erstmal durch, trinken einen Schluck Wasser und laufen deutlich entspannter weiter Richtung Süden auf der Unionkatu.
Deutsche Kirche
Links liegt die Deutsche Kirche. Die Saksalainen kirkko gehört zur Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Finnlands und ist eine beliebte Kirche zum Heiraten. Auch wenn man nichts mit Kirche und Religion am Hut hat, muss man zugeben, dass sie wirklich sehr schön ist.

Observatorium Kopernikuksentie
Auf der Argelanderintie laufen wir im Bogen durch den Park Observatorium Kopernikuksentie, der wie der Name schon sagt, ursprünglich
zur Beobachtung von Sternen und Planeten diente. Am höchsten Punkt angelangt, ist -finde ich zumindest- einer der schönsten Ausblicke auf die Stadt -und Bingo: meine Kamera funktioniert nicht!

Also gibt es hier kein Bild, da ich keins machen konnte und kein Copyright-Ärger bekommen möchte. Theoretisch sieht man den bereits erwähnten Marktplatz, den wunderschönen Dom, die Uspenski Kathedrale, das Riesenrad, die Fährschiffe und und und. Lass deiner Phantasie freien Lauf!
Wäinö Valdemar Aaltonen und pubertäres Verhalten
Die Sehenswürdigkeiten genug betrachtet, laufen wir weiter durch den Park. Am Ende die Treppen runter bis vorne an die Tähtitorninkatu an einen kleinen Teich. Darin steht eine Statue.

Das Interessante an dieser Statue ist, erklärt mir Karita, dass dort früher ein Werk von Wäinö Valdemar Aaltonen stand.
Die barbusige Dame musste aber woanders aufgestellt werden, weil sie immer wieder dem Vandalismus ausgesetzt war, echt pubertär.

Heute steht sie sicher in der Rikhardin kirjasto (Bücherei)
Ullanpuistikko, Kaivohuone und Café Ursula
Wir laufen hoch und runter, Treppen auf und ab durch einen weiteren kleinen Park (Ullanpuistikko) zur Ullankatu bis wir vorm Kaivohuone stehen. Ein Geschichtsträchtiges Gebäude! Entworfen von Carl Engel wurde es 1838 fertiggestellt und war immer einer der Hotspots der damaligen und heutigen Society. Wenn du die Chance hast, schau mal rein, dort hängen bis heute Art Decó Kronleuchtern.

Da wir uns in diesem Moment mit unseren Turnschuhen und Rucksäcken nicht wirklich als It-Girls fühlen, geht es weiter über die Iso Puistotie bis wir links das Café Ursula sehen. Ich grüße in Gedanken meine Mama -die Ursula heißt- und Karita erzählt mir, dass man hier bis vor kurzem Bungee-Springen konnte. Ein Vergnügen das mir bis heute Rätsel aufgibt. Aber nun gut, jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden, daher stelle ich auch hier gerne den Link bereit: Skybreakers
Action auf dem Wasser und Teppichwaschanlage
Das Café im Rücken laufen wir rechts weiter am Meer entlang. Hier ist ganz schön viel los. Auf den massiven Steinen liegen Sonnenanbeter. Es wird spaziert und Sport getrieben. Auch auf dem Wasser wird einiges

geboten: Jetskis und elegante Boote rauschen vorbei. Beim nächsten Lokal, das Mattolaituri, bekomme ich langsam Hunger, wann machen wir denn endlich Pause!?
Wir sehen uns die Teppichwaschanlage davor an. Gerade wird sie als Sitzgelegenehit genutzt und nicht zum waschen der Teppiche.

So etwas gab es früher viel öfters, mehrere in jedem Stadtteil. Die es heute noch gibt sind keine Museumsstücke, sondern werden noch immer genutzt. Eine die ich mal in Aktion erlebt habe, steht in Munkkiniemi. Vergiss Alvar Aalto Vasen: das ist typisch finnisch!

Lange Schlange am Eisstand
Nachdem wir das Treiben vom Ufer ausführlich beobachtet haben, laufen wir den Weg weiter entlang am Wasser, bis zum -du ahnst es schon- nächsten Café. Aber auch im Café Carusel gibt’s nichts, Karita zeigt nämlich auf einen Eisstand von Helsingin jäätelötehdas. Das ist natürlich viel besser! Die Schlange ist wie immer lang, aber dann halte ich endliche einen Becher mit einer Kugel Eis in der Hand! Bevor es schmilzt und in meinen Mund landet, haben wir noch schnell ein Foto gemacht.

Strand, kaltes Wasser und Kahvi
Eisschleckend laufen wir am Strand vorbei Richtung Sauna Löyly. Ein paar Mutige gehen tatsächlich ins Wasser, für mich ist das viel zu kalt. Karita lacht mich etwas aus und ich verspreche ihr, dass ich hier in diesem Blogpost festhalte, dass Finnen einfach mehr Kälte vertragen als wir. Mir ist beim Hinschauen schon kalt und ich gebe eine Runde ordentlichen Khavi im Café Britta aus.
Sauna Löyly
Aufgewärmt geht’s weiter zum neusten und letzten Highlight der Stadt und dieser Entdeckungstour: Sauna Löyly!
Was für ein Gebilde! Von weiter weg sieht es aus wie ein gestandenes Holzboot. Wenn man näherkommt, ist man aber nur noch beeindruckt von der phantastischen Architektur!

Was hier ans Ufer gebaut wurde ist wirklich finnische Architektur und Lebensart par excellence! Früher gab es viele öffentliche Saunaanlagen, aber heute kaum noch. Viele bevorzugen das Saunieren in den eigenen Vierwänden oder in den Saunas im Wohnhaus. Das brandneue Sauna Löyly bringt diese, fast vergessene, Art des Saunieren zurück ins 21. Jahrhundert. Ich bin begeistert!
Und hier endet auch unsere Tour. Durch die persönliche Führung habe ich, obwohl ich schon unzählige Mal in Helsinki war, doch noch das eine oder andere entdeckt und ich wünsche dir geht es genauso. In diesem Sinne hoffe ich, dass dir die Entdeckungstour durch Helsinki gefallen hat.
Gerne möchte ich nochmal an die Gelegenheit erinnern, dass du meine Freundin Karita gerne kontaktieren kannst falls du eine Stadtrundgang mit ihr unternehmen willst: Jalanka
Fotos © Karita Brand, visitfinland und Creative Commons